Alle Artikel mit dem Schlagwort: Indien

Throwback Thursday: Ein Tag am Meer in Indien

Wo sind sie eigentlich hin, diese Tage an denen einem alles egal ist? Egal, ob die Hose komplett nass wird oder sogar für alle Zeiten versaut. Egal, ob auf der Speicherkarte zweihundert unscharfe Fotos von indischen Schulkindern landen. Egal, ob die Sonne irgendwann untergeht, wenn auch viel zu früh. Wenn ich mich gerade irgendwo hin wünschen dürfte, dann wäre es an diesen Ort, an diesem Tag. Die warme Sonne im Nacken, den Sand zwischen den Zehen, die Hose durchnässt und dreckig, aber: Egal.

I’ll try anything once: Frühstück auf einem Fischmarkt, irgendwo in Indien

Sechs Uhr morgens in der Nähe von Sagar Nagar. Nach zwanzig Minuten auf dem Roller stehen wir inmitten der Menschenmenge, zwischen Fischern, Händlerinnen, Einkäufern. Irgendwo in der Ecke riecht es nach Chai, doch vor mir vor allem nach: Fisch. Ich hasse Fisch, ich esse nichts aus dem Meer, es graut mich. Aber ich liebe Märkte aller Art, wie magisch zieht es mich hier immer wieder hin. Und wenn ich schonmal da sei, so meine neuen Freunde, dann müsse ich mir auch dieses Spektakel angucken. Selbst Schuld, wenn man sich als Reisemotto I’ll try anything once auf die Fahnen schreibt. Deshalb stellten wir den Wecker auf unmenschliche fünf Uhr morgens, schlüpften aus den klammen Schlafsäcken und fuhren zum Fischmarkt. Für alle anderen hier ist das normal – sowohl die Uhrzeit, als auch der Geruch. Ich bin nicht ganz normal, mit meinem rotblonden Haar, der hellen Haut, dem ungläubigen Blick und der Kamera, die immer wieder klickt. Auf dem Dach der Fischerboote wird der Fang des Morgens getrocknet, sonst geschieht dies auch gern am Straßenrand. Eigentlich habe …

Throwback Thursday: Sagar Nagar, Indien 2010

Es kommt mir vor als sei es Ewigkeiten her, dabei sind es gerade mal vier Jahre. Wahrscheinlich ist das gemessen an meinem Lebensalter auch eine Ewigkeit, aber andererseits kann ich mich an manche Momente in dieser Schule irgendwo in Andhra Pradesh noch haargenau erinnern: An die indischen Lieder, von denen ich nichts verstanden habe. Daran, wie erwartungsvoll mich die Kids anschauten, als ich das erste Mal mit in den Unterricht kam. An den stolzen Blick meiner Freundin R., die dort ihr Freiwilliges Soziales Jahr verbrachte. An den klebrigen Salzteig in unseren Händen, als wir gemeinsam Buchstaben bastelten. An den Nachmittag am Strand voller Gelächter. Ich habe nie ein FSJ gemacht, keine Weltreise und kein Work & Travel, stattdessen bin ich direkt nach dem Abi in den besten Job der Welt gesprungen. Bereut habe ich das nie, trotzdem bin ich manchmal etwas neidisch beim Gedanken an die Monate oder Jahre, die meine Freunde in Indien, Südamerika, Australien oder Neuseeland verbracht haben. Es jetzt in Thailand oder sonstwo auf der Welt tun. Denn genau so wie das …